Blockheizkraftwerk Pfaffenhofen: Graues Gebäude mit zwei Rot-weißen Kaminen zwischen grünen Bäumen Pfaffenhofen

Biomasse-Heizkraftwerk

Vorbild Pfaffenhofen: Erste deutsche Kommune erreicht das Klimaschutzziel der Bundesregierung
32 Prozent weniger Kohlendioxid-Ausstoß als 1990 durch modernes Biomasse-Heizkraftwerk 

Biomasse Heizkraftwerk

Das Pfaffenhofener Biomasse-Heizkraftwerk macht seit Jahren Schlagzeilen. Folgende Mitteilung des Umweltbundesamtes ging am 27. Juli 2001 deutschlandweit an die Presse: Die Stadt Pfaffenhofen bei München hat als erste deutsche Kommune das Klimaschutzziel der Bundesregierung erreicht. Deutschland hat sich selbst verpflichtet, den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2005 um 25 % im Vergleich zu 1990 zu verringern. Die 22.000 Pfaffenhofener produzieren schon jetzt 32 % weniger Treibhausgase als 1990. Schlüssel zum Erfolg: In Pfaffenhofen werden seit dem 9. Juli dieses Jahres Strom, Wärme und Kälte durch erneuerbare Energien erzeugt.  Ein hocheffizientes Biomasse-Heizkraftwerk nutzt Holzhackschnitzel, um Einwohner und Gewerbe mit  Energie zu versorgen - zu marktüblichen Preisen. Das Bundesumweltministerium, das Bayerische Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten und das Umweltbundesamt haben dieses Projekt finanziell und fachlich unterstützt.  Positiver Zusatzeffekt: Während der 18monatigen Errichtung des Biomasse-Heizkraftwerks wurden bis zu 200 Personen beschäftigt. Weitere 25 Arbeitsplätze sind auf Dauer entstanden.

Durch das neue Heizkraftwerk verringert sich der jährliche Ausstoß des wichtigsten Treibhausgases Kohlendioxid von 148.000 Tonnen im Jahre 1990 um 65.000 Tonnen. Dieses Resultat wurde erreicht, obwohl die Einwohnerzahl der in der Hallertau nördlich von München gelegenen Stadt seit 1990 um mehr als zehn Prozent zugenommen hat. Derzeit nutzen mehr als 100 Abnehmer - Privathaushalte ebenso wie Unternehmen sowie die Stadt und der Landkreis Pfaffenhofen - die Energie aus dem neuen Heizkraftwerk. Die Errichtung dieser Anlage, wurde durch finanzielle Mittel aus dem "Investitionsprogramm der Bundesregierung zur Verminderung von Umweltbelastungen" unterstützt. Bis zum Bau des neuen Heizkraftwerkes versorgten sich die Abnehmer, wie allgemein üblich, mit fossilen Energieträgern, hauptsächlich Öl und Gas.

Biomasse Heizkraftwerk

Der Planer des Biomasse-Heizkraftwerkes, Dipl.-Ing. Volkmar Schäfer, stellt fest: "Dieses Beispiel zeigt, dass die Errichtung weiterer Biomasse-Heizkraftwerke in Zukunft auch ohne Förderung in den deutschen Städten und Gemeinden technisch möglich, wirtschaftlich lohnend und ökologisch sehr vorteilhaft sein kann."Der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge, sagte zu diesem Erfolg: "Die Ergebnisse aus Pfaffenhofen zeigen: Klimaschutz ist nicht fortschritts- oder technikfeindlich. Im Gegenteil. Klimaschutz braucht und forciert die Entwicklung modernster Technik. Ich hoffe, dass andere Kommunen jetzt vom Beispiel Pfaffenhofen lernen."Der Pfaffenhofener Bürgermeister Hans Prechter freut sich natürlich sehr und ist stolz, dass das Pfaffenhofener Projekt deutschlandweit Anerkennung findet. "Der Weg von der Idee bis zur Realisation war nicht ganz einfach", meinte Prechter und erinnerte daran, dass ursprünglich Hanns Niedermayr die Idee, ein Biomasse-Heizwerk zu bauen, an die Stadt herangetragen hatte.

Biomasse Heizkraftwerk Pfaffenhofen Ort

Aber erst als die Investoren in das Projekt eingestiegen seien und die Biomasse-Heizkraftswerks-Gesellschaft gegründet hätten, habe das Vorhaben Riesenschritte gemacht. Als dann das Bürgerbegehren gegen das Heizkraftwerk gekommen sei, hätten sich schließlich alle vier Fraktionen des Stadtrats in einer konzertierten Aktion für das Biomasse-Heizkraftwerk stark gemacht. "Ich bewundere den Mut und die Zukunftsweitsicht der Planer und Gesellschafter", betonte der Bürgermeister und erläuterte, dass das Biomasse-Heizkraftwerk gleich zwei wichtige Ziele erfülle: die Nutzung regenerativer Energien sowie auch die Reduzierung von Schadstoffen. "Pfaffenhofen befindet sich offensichtlich auf einem vernünftigen Öko-Weg", fügte Hans Prechter hinzu, "da es nicht nur das Biomasse-Heikraftwerk gibt, sondern auch Betriebe,   die so umweltbewusst denken und arbeiten, dass sie die Fernwärme nutzen und damit zur Rentabilität des Projekts beitragen." Auch die Stadt leiste hier einen wichtigen Beitrag, betonte der Bürgermeister, da sie bereits das Rathaus und das Bauamt, alle städtischen Schulen und auch das Schwimmbad ans Fernwärmenetz angeschlossen habe.

karte.jpg