Eine Familie, Eltern, Kinder und Großeltern mit einem Kinderwagen vor dem Rathaus Pfaffenhofen

Integration

Um ihre Integrationsarbeit zu verstärken, hat die Stadt Pfaffenhofen im Amt Familie, Bildung und Soziales Anfang 2016 eine neue Koordinierungsstelle Integration geschaffen. Die Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle sind Frauke Schneider-Lingnau und Fatiha Chqoubi.

Die Schaffung dieser Fachstelle ist keine kommunale Pflichtaufgabe, doch der Stadt Pfaffenhofen liegt eine gute Integration der zugewanderten Mitbürger:innen am Herzen - seien es Menschen, die schon länger hier leben, seien es gerade erst angekommene Geflüchtete und Asylbewerber:innen. Integration bedeutet Einbeziehung von Menschen mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft und erfordert Veränderungsbereitschaft, sowohl seitens der einheimischen Bürgerinnen und Bürger als auch seitens der Zugewanderten. Die Stadt Pfaffenhofen ist ein Ort des Zusammenlebens, an dem Integration gelingen und Vielfalt gestaltet werden kann.

Aufgaben der Integrationsstelle

Der städtischen Integrationsstelle ist wichtig, Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe für alle Menschen in der Stadt Pfaffenhofen anzubieten – unabhängig von nationaler, ethnischer, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit. Sie versteht sich als Lotsin zum Thema Integration. Das Verständnis und die Offenheit der Bürger:innen für eine vielfältige Gesellschaft zu fördern sowie interkulturelle Kompetenzen zu stärken sind wichtige Ziele der Integrationsarbeit.

Um dies zu erreichen leistet die Integrationsstelle unter anderem

  • Vernetzung und Koordination aller, die in der Stadt Pfaffenhofen in der Integrationsarbeit tätig sind unter Berücksichtigung vorhandener Engagement-Strukturen
  • aktive Initiierung, Förderung und Begleitung lokaler Netzwerke, Unterstützerkreise und Projekte
  • Zusammenarbeit mit Bildungsträgern, Agentur für Arbeit, Institutionen, Wirtschaft vor Ort u.s.w.
  • Information und beratende Begleitung von Zugewanderten (Behördengänge, Familienangelegenheiten, Freizeit etc.)
  • Unterstützung von Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchteten bei der Integration in den Arbeitsmarkt
  • Entwicklung und Koordinierung von integrativen Projekten für Migrant:innen und ihre Familien – auch gemeinsam mit ihnen.

Integration als Chance

Derzeit besitzen 15,9 Prozent der Pfaffenhofener Bevölkerung eine ausländische Staatsangehörigkeit. Bei einer Einwohnerzahl von rund 27.300 sind das über 4.300 Menschen aus etwa 100 verschiedenen Nationen.

Diese Mitbürgerinnen und Mitbürger verfügen über wertvolle Ressourcen, wie etwa weit verzweigte internationale Netzwerke sowie sprachliche, kulturelle und fachliche Kompetenzen. Die Beteiligung dieser Bevölkerungsgruppe stellt daher eine Bereicherung für die Pfaffenhofener Gesellschaft dar. Zahlreiche Studien zeigen aber leider eine eingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe zugewanderter Menschen. Es fehlt dabei oft nicht nur an ausreichenden Sprachkenntnissen, sondern einfach an wichtigen Informationen, Erfahrungen und Kontakten.

Menschen mit Migrationshintergrund sollen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Um ihre Partizipation zu fördern, wurde in Pfaffenhofen in den vergangenen Jahren bereits ein breites Feld verschiedener Unterstützungsangebote geschaffen. Interkulturelle Begegnungsstätten, Sprachkurse, Lerngruppen, Selbstorganisationen von Migrantinnen und Migranten oder Kultur- und Sportvereine bringen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen. Ein wichtiges Standbein zur Integration der Neu-Angekommenen sind die vielen Ehrenamtlichen in der Stadt Pfaffenhofen, durch deren wertvolles Engagement schon viel erreicht wurde.

Alte Druckerei – Dialog Raum: das interkulturelle Begegnungszentrum der Stadt Pfaffenhofen

Die Alte Druckerei (ehemals Schreibwaren Prechter) in der Ingolstädter Straße 18 ist ein Ort inmitten der Stadt Pfaffenhofen, wo sich Menschen aus aller Welt treffen, vernetzen, unterstützen und die Zeit genießen können. Ziel des Begegnungszentrums ist die Vernetzung und Begegnung möglichst vieler Leute, die in Pfaffenhofen wohnen und ganz unterschiedliche Geschichten, Erfahrungen, Interessen kulturelle Prägungen mitbringen. Mitmachen können alle – egal ob jung oder alt, mit oder ohne Migrationshintergrund, alteingesessen oder zugezogen.

Organisiert werden die vielfältigen Angebote von der Integrationsstelle der Stadt Pfaffenhofen in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern und zahlreichen Ehrenamtlichen. Ihr freiwilliges Engagement ermöglicht eine große Bandbreite von Angeboten, um sich zu treffen, interessante Menschen kennenzulernen, gemeinsam zu lernen, sich kulturell auszutauschen oder sich einem gemeinsamen Hobby zu widmen.

Hier gehts zur Übersicht der Veranstaltungen im Dialog Raum ''Alte Druckerei''.

Sprechstunde Integration

Zweimal pro Woche bietet Fatiha Chqoubi als Mitarbeiterin der Integrationsstelle eine offene Sprechstunde in der Alten Druckerei an. Montags von 9-11 Uhr und donnerstags von 13-15 Uhr können zugewanderte Mitbürger:innen ohne Termin mit ihren Anliegen zu ihr kommen. Sie spricht Deutsch, Arabisch und Französisch und kann Behördenpost erklären und an die richtigen Ansprechpartner verweisen.

Deutsch lernen und verbessern

Unter dem Motto „Wir sprechen Deutsch“ treffen sich mittwochs und freitags von 9-11 Uhr in der Alten Druckerei Menschen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, mit ehrenamtlichen Sprachlehrerinnen. Manche von ihnen können schon etwas Deutsch und suchen eine Gelegenheit, im Gespräch über verschiedene Themen, ihren Wortschatz zu erweitern und ihre Grammatik zu verbessern. Andere lernen die Sprache ganz neu und beginnen mit einfachen Grundlagen. Inhalt und Ablauf richten sich recht spontan nach der Situation der jeweils Anwesenden.

Angebote für Frauen und Kinder

Dienstags vormittags gibt es verschiedene Angebote im Wechsel, die sich alle an Frauen richten, vorwiegend an junge Mütter. Am letzten Dienstag im Monat findet immer ein Frauen-Café statt mit jeweils einer anderen Frau als Gast, die zu einem Thema informiert, beispielsweise über Sicherheit für Frauen oder über Selbstfürsorge. Die teilnehmenden Frauen können dazu Fragen stellen und darüber ins Gespräch kommen. Auch beim ELTERNTALK am vorletzten Dienstag im Monat geht es um einen Gedanken- und Erfahrungsaustausch der Frauen, in dem Fall mit einer geschulten Moderatorin zu Themen rund um Familienleben und Kindererziehung. In den verbleibenden Wochen wird dienstags eine Mutter-Kind-Gruppe für Kinder bis etwa 3 Jahre angeboten als Vorbereitung auf die Kita und als Treffpunkt für die Mütter.

Weitere Angebote sind dem jeweiligen Programmheft zu entnehmen, das auch online verfügbar ist: Programm Alte Druckerei.

Hilfe für Geflüchtete

Als Unterstützung für Geflüchtete bietet sich die Integrationsstelle der Stadt Pfaffenhofen als Anlaufstelle an und koordiniert verschiedene Organisationen und Helferkreise auf der Ebene der Stadt (Arbeitskreis Asyl, Kleiderkammer, Tafel, Caritas, Kreisjugendring, Jugendpflege etc.).

Im Einzelnen geht es um

  • Austauschtreffen
  • Weitergabe von Informationen (Registrierung, Anmeldung, Leistungsanspruch …)
  • Unterstützung der Ehrenamtlichen
  • Sammeln von Ressourcen

Integrationsbonus der Stadt Pfaffenhofen

Vereine spielen eine zentrale Rolle für das gesellschaftliche Leben in Deutschland. Das Ziel des Integrationsbonus ist die aktive Teilnahme von Asylsuchenden, Geflüchteten und Migrant:innen am Vereinsleben und damit am gesellschaftlichen Leben insgesamt. Durch den Integrationsbonus sollen Pfaffenhofener Vereine, Initiativen und Institutionen unterstützt werden, sich aktiv mit dem Thema Integration und Vielfalt auseinanderzusetzen. Zugleich soll schon bestehenden Initiativen und Projekten Anerkennung ausgesprochen und Unterstützung angeboten werden.

Nähere Informationen zum Integrationsbonus

Sprach-Paten für Schulkinder

Ein weiteres Projekt der Integrationsstelle in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbüro der Stadt Pfaffenhofen und den örtlichen Grundschulen bringt nachmittags ehrenamtliche Helfer:innen mit ausländischen Schulkindern zusammen, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Beim Spielen, Malen und Lesen üben sie Deutsch, um besser in der Schule mitzukommen und leichter Freundschaften zu knüpfen.

Wochen gegen Rassismus

Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Rassismus und rassistisch unterlegte Ablehnung gegenüber Zugewanderten sowie vermeintlich „Anderen“ und „Fremden“ scheinen in unserer Gesellschaft leider wieder mehr Raum zu gewinnen. Wir sind mehr denn je gefragt, dieser Tendenz entgegenzuwirken, zusammen neue Wege für eine offene Gesellschaft zu finden und für mehr Solidarität, Anerkennung und Respekt einzutreten.

Die Stiftung für die internationalen Wochen gegen Rassismus initiiert seit Jahren in Deutschland die Internationalen Wochen gegen Rassismus. Im Jahr 2019 beteiligte sich die Stadt Pfaffenhofen unter Federführung des Aktionsbündnisses „Wochen gegen Rassismus“ erstmals daran. Vielfältige Veranstaltungen verschiedenster Organisationen und Vereine trugen dazu bei, unser Miteinander zu stärken und demokratische, menschliche und gesellschaftliche Werte zu vermitteln.

Auch im Jahr 2024 wird sich das Aktionsbündnis wieder an den Wochen gegen Rassismus beteiligen.

Engagement

Wenn Sie sich an dieser wichtigen Arbeit beteiligen, sich für einen Teilbereich einsetzen oder allgemein unterstützen möchten, wenden Sie sich gerne an

Frauke Schneider-Lingnau
Koordinatorin Integration
Telefon: 08441 78 20 63 oder 0172 65 39 266
E-Mail: integration@stadt-pfaffenhofen.de