Stimmungsvoll beleuchtetes Rathaus, davor eine Bühne mit Musikern und Sängern Pfaffenhofen

Anton Crammer S.J. (1705-1785)

Jesuit und Prediger

Leben

Am 4. August 1705 kam Anton Crammer in Pfaffenhofen a. d. Ilm zur Welt. Seine Eltern besaßen das stattliche „Kramerbräu“-Anwesen in der Sonnenstraße 4. Der Vater Andreas Crammer war Bierbrauer und entstammte einer alten Pfaffenhofener Rats- und Bürgermeisterdynastie. Er war Mitglied des inneren Rats und von 1721 bis 1731 Bürgermeister der Stadt Pfaffenhofen.

Anton Crammer trat am 20. September 1723 in Landsberg am Lech in den Jesuitenorden ein, der sich die Rekatholisierung Bayerns zum Ziel gesetzt hatte. Dort erhielt der Pfaffenhofener eine umfassende Ausbildung als Theologe und wurde am 31. März 1736 in Eichstätt zum Priester geweiht. Seine einsetzende fruchtbare Predigttätigkeit führte ihn an verschiedene Wirkungsstätten in München, Ingolstadt und Landsberg und sogar in benachbarte Länder. 1738 bis 1740 wirkte er als Volksmissionar in der „Missio Suevica-Helvetica“ in der Schweiz.

Die letzten gut 10 Lebensjahre verbrachte er als Propst (Kirchenvorstand) bei St. Michael in München, wo er am 19. Februar 1785 starb. Beerdigt ist er in der Jesuitengruft unter der Kreuzkapelle in St. Michael.

Würdigung

Zeit seines Lebens erzielte Anton Crammer durch seine mitreißenden Predigten und engagierten Publikationen großen Einfluss bei der Bevölkerung. Ihr vermittelte er ganz in jesuitischem Geist den katholischen Glauben und wichtige Lebensregeln, um die evangelische Religion und das „Luthertum“ zurückzudrängen. Somit erlangte der gebürtige Pfaffenhofener ein halbes Jahrhundert hinweg große Bedeutung für das Geistesleben und die Religiosität im Kurfürstentum Bayern.

Schriften (Auswahl)

Kurzgefaßte Vertheidigung des Heil. Benno, Bischof zu Meissen in Sachsen nunmehr zweyhundertjährigen Schutz-Heiligen der churfl. Marianischen Stiftskirche, der Hauptstadt München, und des ganzen Baierlandes, 1774;

„Kurzgefaßte Vertheidigung des Heil. Rosenkranzes wider die offentliche und heimliche Feinde desselben“, 1774;

„Sechstes heiliges Jubel-Jahr des Deutschen Roms, das ist: Kurzgefaßter Bericht von den geheiligten Orten, Heiligthümern, und gottseligen Bewohnern der Churbaierischen Hauptstadt München“, 1776;

„Neue kurz gefasste für Geistliche, und Weltliche nutzbare Kirchen-Geschichte von dem heiligen Meß-Opfer von dessen Anfange, und Fortgange, wie, und in welchen Sprachen selbes bis auf unsere Zeiten in der römisch-katholischen Kirche verrichtet worden; Sammt einer Widerlegung der teutschen Messe, in welcher Sprache einige wollen, dass selbe gelesen werden soll“, 1781.

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